208 Abschluß.
4. Von den Nordseehäsen Antwerpen und Amsterdam den Rhein
auswärts über Köln und Mainz, andererseits von Hamburg
und Bremen über Frankfurt a. M. führen Schienenstränge nach
Mannheimund Basel, von hier im Anschluß an die „Gotthard
bahn" durch den St. Gotthard-Tunnel nach Mailand und
Genua.
5. Die Ostsee ist mit dem Mittelmeer ebensalls durch eine Nordsüdlinie
verbunden, die von Stettin über Berlin nach München führt
und dann Anschluß an die „B renn er b a h n" hat die s. nach
Oberitalien und Venedig verläuft. Eine andere Nordsüdlinie
führt von Berlin über Dresden, und Prag nach Wien
und den mittleren Donauländern, und geht dann sw. über den
Semmering nach Trieft und Venedig."
6. Eine große Südostbahn führt von Hamburg über Berlin
Breslau, Krakau und Lemberg Nach O d efi a am Schwarzen
Meer.
7. Vom rheinischen Bahnnetz ausgehend, führt eine große Nordostbahn
von Frankfurt a. M. über Berlin, Königsberg und Eydt
kühnen nach Petersburg.
8. Von Moskau aus gehen sternförmige Bahnen nach Petersburg
Kiew, der Krim, Ssamara und Orenburg.
Verfolgt man diese Hauptbahnstrecken auf der Karte, so springt deutlich
und klar die Bedeutung des Berliner Eisen bahn st er ns für den
mitteleuropäischen Verkehr ins Auge. Wien, Moskau und Paris
haben als Eisenbahnknotenpunkte bei weitem nicht die Bedeutung für den
europäischen Handel und Verkehr wie Berlin.
2. Wllsserstraszen. Ströme, Kanäle, Seen und Küstengewässer sind
für den europäischen Verkehr ebenfalls von großer Wichtigkeit. Die wichtigste
Wasserstraße Osteuropas ist die Wolga. Ihre schiffbare Strecke hat eine
Länge von 3000 km. Zudem ist sie durch Kanäle mit dem O n e g a ;
Ladoga und der Newa und dadurch mit der Ostsee verbunden,
ferner führt ein Kanal nach der Dwina, wodurch die Wolgastraße auch mit
dem Weißen Meer in Verbindung gesetzt ist. Nach 0. wird die Wolga-
Wasserstraße durch die K a m a bis Perm fortgesetzt, und hierau schließt sich
Eisenbahnverbindung bis über Jekaterinbnrg hinaus.
Die bedeutendsten Wasserstraßen Mitteleuropas sind der Mittel- und
Niederrhein, ferner Elbe, Oder und die Dona u. Besonders
auf dem Unterlauf dieser Ströme entfaltet sich ein reges Verkehrsleben
Frankreich, Euglaud und Holland haben die Wasserstraßen
ihres Ländergebietes durch ein großartiges Netz von Kanälen vermehrt, die
sich besonders in industriereichen Gegenden häufen. Auf dem „Schiffs-
k a n a l " zwischen Liverpol und Manchester können große Seeschiffe bis in
die genannte Binnenstadt gelangen. Unter den Kanälen in Küstengegenden
ist in erster Linie der Kaiser Wilhelm-Kanal für den deutschen See-
Handel und für die deutsche Flotte vou hoher Bedeutung. — Nenne die
wichtigsten Kanäle im Deutschen Reich, in Frankreich, Großbritannien, den
Niederlanden und Rußland nach der Karte!
Der Wasserverkehr hat den Vorteil der Billigkeit und wird daher sür
das Fortschaffen solcher Waren (Massengüter) gewählt, Die nicht sowohl
schnell, als vielmehr billig an Ort und Stelle befördert werden follen l'holz,
Kohle, Getreide ufw.). George ; 'nstitut
für internationale
Schulbuchforschung
Braunschweig
Schuibuchbibiiothaty
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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TM Hauptwörter (200): [T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural]]
Extrahierte Personennamen: George
Extrahierte Ortsnamen: Nordseehäsen_Antwerpen Amsterdam Rhein Mainz Hamburg Bremen Frankfurt_a._M. Basel Mailand Genua Stettin Berlin München Oberitalien Venedig Berlin Dresden Wien Venedig Hamburg Berlin
Breslau Krakau Lemberg Frankfurt Berlin Königsberg Petersburg Moskau Petersburg
Kiew Ssamara Orenburg Wien Moskau Paris Berlin Osteuropas Perm Mitteleuropas Niederrhein Dona Frankreich Holland Deutschen_Reich Frankreich
A. Das Gebiet der Südeuropäischen Faltengebirge. — 5. Balkan-Halbinsel. 315
senke) in einem fruchtbaren Becken zwischen dem Balkan und dem Thrakischen Ge-
birgsmassiv entstand Sofia [ßösia] (100). In Südbulgarien oder Ostrnmelkn,
einer der fruchtbarsten Landschaften der Halbinsel, die außer Getreide, Wein und
Baumwolle auch — namentlich im Balkäugraben bei Kasanlik (10, Bild 181) —
Rosen zur Rosenölgewinnung anbaut und Seidenraupenzucht betreibt, ist Philip-
popel (an der Orientlinie) die Hauptstadt (50). In Nordbulgarien erlangten Be-
deutung Tirnowa (15), die Hauptstadt des Bulgarenreiches im späteren Mittel-
alter, auf felsigen, von den Schleifen eines Flusses umwundenen Höhen gelegen, und
der Donauhafen Rustschuk (35), der Ausgangspunkt der Eisenbahnlinie, welche
die bulgarische Donaustrecke mit dem Seehafen Warna (45) verbindet. Die Festung
Schumla (25) beherrscht den wichtigsten Übergang über den Ostbalkän.
a) Das Land. Das Rumelische s 214.
Schollenland nimmt den größten
Es besteht aus kristallinischen, von
die durch Brüche in eine Anzahl
höherer und niedrigerer Schollen zerstückelt wurden. So wechseln in
dem heutigen, vielgestaltigen Oberflächenbilde Gebirgskämme und Erhebungs-
maffen von ziemlich beträchtlicher Höhe und verschiedener Streichrichtung mit
Talfurchen und tief eingesenkten Becken. Das Schollenland umfaßt drei
Landschaftsgebiete: das Thrakische, das Makedonische und das West-
serbische Bergland. Die Grenze des Thrakischen Berglandes oder des
Märitza-Beckens (im 0) gegen das Makedonische Bergland mit der Wardar-
Furche (im W) stellt das Rhödope-Gebirge dar. Im N bilden der
mächtige Querzug des Schar-Dagh und breite, von ihm nach 0 zum
Rhödope-Gebirge streichende Bergmassive den Abschluß Makedoniens gegen
das von der Mörawa durchströmte Serbische Bergland, dessen Südhälfte
noch dem Schollengebiete angehört. Die Mörawa-Wardar-Fnrche und
der Beckeneinbruch der Märitza-Niederung bilden alte Naturstraßen zur
Verbindung Mitteleuropas mit dem Ägäischen Meere; sie werden heute von
den beiden wichtigsten Bahnen der Halbinsel, Belgrad—sofia—konstantinopel
und Belgrad—saloniki, durchzogen.
d) Die Staaten. 1. Das Königreich Serbien (48 000qkrll mit fast 3 Mill.e.,
60 auf 1 qkm) zeigt in seinen Bodenformen einen häufigen Wechsel zwischen Berg-
land mit engen, kaum gangbaren Tälern einerseits und zahlreichen eingesenkten
Becken und Talweitungen anderseits. Die geringe Erhebung des Landes über dem
Meeresspiegel macht sich in der Milde des Klimas bemerkbar. Der Boden ist meist
sehr fruchtbar, aber nur mangelhaft angebaut; auch die Viehzucht steht auf niedriger
Stufe. Die großen Waldbestände, vorwiegend Eichen, wurden durch Raubwirtfchaft
stark gelichtet, ernähren jedoch noch zahlreiche Schweineherden durch Eichelmast.
Neben Schweinen sührt Serbien namentlich Pflaumen aus, auch nach Deutsch-
land. Dafür liefert Deutschland hauptsächlich Webwaren. — Die Hauptstadt
Belgrad (90) ist das Tor der Halbinsel für den europäischen Verkehr, daher
eine oft umstrittene Festung. Bei Nisch im Südosten des Landes zweigt die
Bahn nach Saloniki von der Orient-Expreßlinie ab. (Vgl. oben.)
2. Die Landschaften Makedonien und Thrakien bilden den Kern der
Europäischen Türkei. Sie hängen mit dem ebenfalls türkischen Albanien
B. Das Rumelische Schollenland.
Raum auf der Balkän-Halbinsel ein.
Eruptivmassen durchsetzten Gesteinen,
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
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Extrahierte Personennamen: Schollenland
Extrahierte Ortsnamen: Balkan Sofia Südbulgarien Kasanlik_( Nordbulgarien Donaustrecke Makedonische_Bergland Makedoniens Serbische_Bergland Mitteleuropas Serbien Serbien Deutsch- Deutschland Belgrad Saloniki Orient-Expreßlinie Makedonien Thrakien Europäischen_Türkei Balkän-Halbinsel
Das Deutsche Reich, — E. Norddeutsches Tiefland.
483
245. Tilsit.
Die Brückenstadt an der Gabelung der Memelstraße nach Königsberg und nach Memel wurde auch
Knotenpunkt mehrerer Bahnlinien. Das durch Flößerei aus Rußland zugeführte Holz wird in großen
Lagerplätzen aufgestapelt.
246. Der Lange Markt in Danzig.
Das Straßenbild zeigt das eigentümlich schlanke Rathaus, ein Bauwerk des 15. Jahrhunderts, und die
berühmte, festungsgleiche Marienkirche. Unter den älteren Häusern ist der „Artushof" hinter dem Neptuns-
brunnen wegen seiner Spitzbogenfenster bemerkenswert? seine unvergleichliche Halle dient jetzt als Getreide-
börse, aber auch als Festsaal.
31*
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
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484
B. Länderkunde. — Vi. Europa.
hat der Handel Königsbergs ein zu kleines Hinterland und leidet auch durch das
Bestreben der Russen, ihre Ausfuhrgüter russischen Seeplätzen zuzuführen. Die
Industrie (Eisenindustrie, Bierbrauerei, Herstellung von Berusteiuwaren) arbeitet
meist nur für den Bedarf der Stadt und der Provinz. Königsberg ist die dritte
Residenz des Preußischen Staates und Festung ersten Ranges mit zahlreichen, weit
vorgeschobenen Forts. Jnsterburg (35) am Pregel hat Bedeutung als Eisenbahn-
knotenpuukt der Provinz. Im dünner besiedelten südlichen Seenlande Masuren
bildet Allenstein (35), jetzt Regierungsbezirkshauptstadt, den einzigen größeren Ort.
2. Die Provinz Westpreußen, seit 1772 preußisch, umfaßt das reich angebaute
untere Weichseltal und die angrenzenden, meist sandigen Gebiete.
Th orn (50) auf dem rechten Ufer der bei Hochwasser fast 800 m breiten Weichsel
ist wichtig als Brückenstadt und Bahnknotenpunkt, darum Greuzfestung. Culm(12),
die älteste deutsche Stadt im früheren Deutfchordeusgebiet, liegt der Überschwem-
mungen wegen ähnlich am hochragenden Weichselufer wie das befestigte Grau-
denz 40). Danzig (175), an einem zu einem Hafen umgestalteten toten Arme der
Weichsel gelegen, steht mit der neugeschaffenen Mündung des Stromes durch einen
Schiffahrtskanal in Verbindung. Zum Nachteil gereicht der Stadt die Nähe der
Grenze (vgl. oben) und die Lage abseits der Hauptlinie Berlin—st. Petersburg. Der
Handel (Getreide, Fische und Holz) ist noch beträchtlich, aber er steht hinter dem der
günstiger gelegenen Nebenbuhlerinnen Königsberg und Stettin, selbst hinter Rostock
zurück. Deu Seeverkehr vermittelt Neufahrwasser. Die Industrie Danzigs hat
große Bedeutung (Gewehr-, Muuitions- und Maschinenfabriken, Schiffswerften;
die Kaiserliche und die Schichau-Werst gehören zu den größten Werften der Welt).
Bodenständig ist die Verarbeitung von Zuckerrüben. Aus ihrer früheren Glanzzeit
hat die Stadt sich herrliche, alte Bauwerke und malerische Straßenzüge (Bild 246)
bewahrt, wie sie Nürnberg und Lübeck nicht schöner haben. Dirschan (20) ist
Bahnknotenpunkt der Proviuz und Brückenstadt an der Bahn Berlin—st. Peters-
burg wie Marienburg (15), dessen herrlich wiederhergestelltes Deutschordens-
schloß in die oft seichten, zuweilen aber gewaltig angeschwollenen Fluten der Nogat
hinabschaut. Mit dem Oberländischen Kanal und der neuen Weichselmündung in
Verbindung steht Elbing (60), das infolge seiner Lage an der Hauptbahnlinie,
durch Schiff- und Maschinenbau (Maschinenfabrik und Schiffswerft von Schichau;
Torpedoboote) sich entwickelt. Marienwerder(15) ist Regierungsbezirkshauptstadt.
3. Die Provinz Pommern besteht aus einem größeren hinterpommerschen
und einem kleineren vorpommerschen Flügel.
In dem meist sandigen und spärlich besiedelten Hinterpommern liegen alle
größeren Ortschaften zwischen der Seenplatte und dem der Großschiffahrt ungün-
stigen Küstenstreifen. Kolberg (25) ist Fischerhafen, hat aber mehr Bedeutung
als Seebad. Östlich liegt Kösliu (25). Wenig wichtig ist der Seeverkehr von
Stolp (35). Stargard i. P. (30) wurde Bahnknoten und Jndustrieplatz. Von
allen deutschen Häfen liegt Stettin (240) am weitesten landeinwärts und Berlin am
nächsten; es wird von einem Strome durchflössen, der vier Provinzen angehört, und
dessen Oberlauf deu wichtigen oberschlesischen Jndnstriebezirk berührt; weiter bildet
es den Vereinigungspunkt der wichtigsten Provinzbahnen. So konnte sich die Stadt
zum ersten Handelsplatz an der Ostsee entwickeln; ihr Verkehr wird nach Vollendung
des im Bau befindlichen neuen Schiffahrtsweges nach Berlin noch steigen. Neben
hervorragendem Schiff- und Maschinenbau („Vulkan") widmet sich die Industrie
u. a. der Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse (Dampfmühlen, Brauereien,
Brennereien, Zuckerfabriken) und der Herstellung vou Zement, für den das rechte
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
Extrahierte Personennamen: Königsberg
Extrahierte Ortsnamen: Europa Masuren Allenstein Weichseltal Danzig Petersburg Nebenbuhlerinnen_Königsberg Stettin Rostock Danzigs Marienburg Deutschordens- Elbing Hinterpommern Kolberg Stargard Stettin Berlin Ostsee Berlin
122
Deutschland.
Von der russischen Grenze bis zum Weichselthal nennt man ihn die
preußische Seeeuplatte. Im N. wird dieselbe von deu Niederungen der
Memel begrenzt. Diese tritt als schiffbarer Fluß in die Provinz Ostpreußen
ein, durchfließt die fruchtbare Tilsiter Niederung und mündet mit Deltabildnng
ins Kurische Haff; der r. Mündungsarm ist die Ruß, der l. die Gilge. Der
dein Frischen Haff zufließende Pregel entströmt als Angerapp dem Mauer-
see, der neben dem Spirdingfee der bedeutendste unter den ostpreußischeu Seeeu
ist. Aus dem ostpreußischeu Seeengebiet führt der Elbing-Oberländische
Kanal zum Frischen Haff; er überwindet mittels geneigter Ebenen einen Höhen-
unterschied von über 100 m.
Größer als Memel und Pregel ist der w. Grenzfluß der preußischen Seeen-
platte, die Weichsel, die, zu einem breiten Strome angewachsen, furz vor der
Grenzfestung Thörn ins Deutsche Reich eintritt. Eine Strecke unterhalb der
schön gelegenen Stadt Marienwerder beginnt die Deltabildnng; nachr. gehen
die Nogat und die seichte Elbinger Weichsel ins Frische Haff; der Haupt-
arm, die Dauziger Weichsel, geht bei Schiewenhorst in die Danziger Bncht.
Der Weichselstrom bildet eine wichtige Wasserstraße; viel Holz, Teer, Getreide,
Flachs und Hans befördert derselbe abwärts bis Danzig. Doch richtet er zur
Zeit des Eisganges -zuweilen namenlose Verwüstungen an. Von l. fließt ihm
die Brahe zu, die mit der Netze durch den Bromberg er Kanal verbanden ist.
In das von der Weichsel im W., der Ostsee im N. und von zahlreichen
Sümpfen und Seeen im S. umgrenzte Ländergebiet wanderten, wahrscheinlich
in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung, die dem lettischen Volksstamme
angehörenden Preußen ein. Ihr Land wurde seit 1230 von dem deutschen
Ritterorden erobert und germanisiert. Bei der Abgeschlossenheit des Gebietes
konnte sich hier ein eigentümliches Volksleben entwickeln, das aber bei der heutigen,
in Sprache und Gesinnung echt deutschen Bevölkerung immer mehr verschwindet.
Als besondere Nationalitäten haben sich im N.o. die poetischen Litauer und im
S. die armen Masnren, letztere polnischer Herkunft, erhalten.
Westwärts von der Weichsel bis zum Oderthal erstreckt sich die pommersche
Seeeuplatte. Diese seukt sich allmählich zur Ostsee, der sie viele Küstenflüsse
zusendet. Steiler ist ihr Abfall nach S. zur Warthe hiu, die, zuvor mit der
Netze vereinigt, die Oder bei der Festung Küstrin erreicht.
W. vom Oderthal wird der Landrücken immer niedriger und schmäler. Er
heißt bis zu einer Einsenkung s. von Lübeck die mecklenburgische Seeeu-
platte, reich au herrlichen Landschaftsbildern; auf ihr der Müntzsee, d. i.
Kleines Meer.
Der nordwestlichste Abschnitt des baltischen Höhenzuges ist der schleswig-
holsteinische Landrücken, der nm Hamburg, Eutin, Plön und Kiel mit Recht
den Ruf landschaftlicher Schönheit befitzt. In einer Einsenkung desselben fließt
nach der Nordsee die Eid er. Diese ist zwar nur ein Küstenfluß, aber wegen
des 1895 eröffneten Kaiser Wilhelm-Kanals von großer Wichtigkeit. Dieser
Kanal gehört zu deu bedeutendsten Wasserbauwerken der Erde. Er führt, fast
99 km lang, mit Benutzung der Eider vom Kieler Hafen nach der Elbmündnng.
Seine Spiegelbreite beträgt 64, seine Sohlenbreite 34 m, die Tiefe in der
Mitte seines Bettes 8,6 rn," so daß auch die größten Schiffe ihn benutzen können.
Er dient unserer Kriegs- und Handelsflotte als sicherer Weg zwischen Nord- und
Ostsee und ist von hoher wirtschaftlicher und militärischer Bedeutung.
c) Der südliche Landrücken bildet eine Fortsetzung von dem n. Vorlande
der Karpaten. Er ist schmal, niedrig und wasserarm und bildet keinen zu-
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
116 Südeuropa.
beginnt das Mittelmeerklima. Vielleicht das schönste Klima Europas hat
Griechenland. Alle Südfrüchte gedeihe» hier vortrefflich Die griechischen
Weine und Korinthen haben einen bedeutenden Ruf. Selbst die Dattelpalme
zeitigt in günstigen Jahren auf den Inseln reife Früchte.
2. Die Bewohner. Die Bevölkerung der Halbinsel bildet ein buntes
Völkergemisch. Der herrschende Volksstamm sind die Slaven (8 Mill.)
Zu ihnen gehören die Serben (in Serbien, Montenegro, Bosnien
und der Hereegovma) und die Bulgaren zu beiden Seiten des Balkans.
In Griechenland, den s. Küstenländern und Inseln die Neng riechen
(21/2 Mill.) Nachkommen der alten Jllyrier sind die kriegerischen
Albaner (l1/^ Mill.) Die osmanischen Türken (2 Mill.), ein
mongolenähnlicher Volksstamm, bilden in den östlichen Teilen des Türken-
reiches eine geschlossene Bevölkerung. Die Türken, der größte Teil der Albaner,
sowie einige Bewohner in Bosnien und Bulgarien sind Mohammedaner.
Alle übrigen Bewohner gehören in überwiegender Mehrzahl der griechisch-
katholischen Kirche an. — Trotz des fruchtbaren Bodens und günstigen
Klimas ist die Landwirtschaft sehr vernachlässigt. Von Bedentnng für
die Ausfuhr ist der Weinbau und die Olivenkultur in Griechenland, die
Rosenkultur im Maritzathal, der Anbau von vorzüglichem Tabak und der
Getreidebau in Bulgarien. Den Binnenhandel fördern die neuen Bahn-
strecken zwischen Belgrad-Konstantinopel und Belgrad-Saloniki. Ter See-
Handel liegt in der Türkei darnieder, während Griechenland darin große
Fortschritte zeigt.
Im Altertum blühte Kunst und Wissenschaft in Griechenland. Alte Bau-
denkmäler geben noch heute Kunde von der Höhe altgriechischer Kultur. Im Mittel-
alter erlag die Halbinsel, der morsche Rest des altrömischen Reichs, dem Ansturm der
Türken, welche 1453 Konstantinopel eroberten, in den folgenden Jahrhunderten tief
nach Mitteleuropa vordrangen und fast ganz Ungarn, Rumänien und die Länder
n. vom schwarzen Meer unterwarfen. Im 17. Jahrhundert bereits begannen die
Verluste, welche sich bis in die neueste Zeit derart fortgesetzt haben, daß von dem
einstmaligen großen Türkenreiche in Europa nur noch wenig übrig ist.
3. Einteilung und Ortskunde.
I. Die europäische Türkei. (275000 qkm, 7,5 Will. E.)
a) Im Gebiet der unmittelbaren Besitzungen: Konstantinopel
(874 Tsd. E.), herrlich an der gleichnamigen Meeresenge gelegen, mit einem vortrefflichen
Hafen, dem „goldenen Horn," einer schmalen, tief ins Land einschneidenden Meeres-
bucht, Hst. des Türkenreichs, wichtiger Handelsplatz an der Eingangspforte des
Morgenlandes. — Adrianopel, an der Maritza und der Verkehrsstraße nach
Belgrad. Saloniki, zweiter Hafenplatz des Reiches. Auf der Halbinsel Chalkidike
der'berg Athos mit zahlreichen Klöstern. — Von den Inseln gehört u. a. Kr-eta
zur Türkei.
d) Im Gebiet der mittelbaren Besitzungen:
Fürstentum Bulgarien: Sofia, Hst., an der großen Verkehrsstraße von
Belgrad nach Konstantinopel.
Ostrumelien, eine türkische Provinz mit selbständiger Verwaltung, hat sich
mit Bulgarien vereinigt. Philippopel, Hst., an der Maritza in fruchtbarer Ebene.
Bosnien und die Hercegovrna, von Österreich besetzt und verwaltet.
Ii. Königreich Griechenland. (65000 qkm, 2,2 Mill. E.)
Athen (108 Tsd. E.), Hst. des Königreichs, mit vielen Denkmälern altgriechischer
Kunst. Aus hohem Felsen die Ruinen der Akröpolis. — Korinth, aus gleichnamiger
Landenge, deren Durchstechung den Handel der Ätadt beleben wird. Vor dem Eingang
in den korinthischen Busen die Hafenstadt Patras. Zu den ionischen Inseln gehört
auch Jthaka. (Die einstige Heimat des Odysseus.)
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
Extrahierte Ortsnamen: Europas Griechenland Serbien Montenegro Bosnien Griechenland Bosnien Bulgarien Griechenland Maritzathal Bulgarien Belgrad-Konstantinopel Griechenland Altertum Griechenland Konstantinopel Mitteleuropa Ungarn Europa Konstantinopel Belgrad Saloniki Bulgarien Sofia Belgrad Konstantinopel Bosnien Griechenland Athen Korinth Patras
Südeuropa. ' <
In Griechenland, den s. Küstenländern und Inseln die N e n g r i e ch e n
(2lk Mill.). Nachkommen der alten I l l y r i e r sind die kriegerischen
A l b a n e s e n (über 1 Mill.). Die osmanischen Türken (2 Mill.),
ein mongolenähnlicher Volksstamm, bilden in den östlichen Teilen des
Türkenreiches eine geschlossene Bevölkerung. Die Türken, der größte Teil
der Albanesen, sowie einige Bewohner in Bosnien und Bulgarien sind
M 0 ha m m e d a n e r. Alle übrigen Bewohner gehören in überwiegen-
der Mehrzahl der griechisch-katholischen Kirche au. — Trotz des
fruchtbaren Bodens und günstigen Klimas ist die Landwirthschast
sehr vernachlässigt. Von Bedeutung für die Aussuhr ist der Weinbau
und die Olivenkultur iu Griechenland, die Rosenkultur im Maritzathal,
der Anbau von vorzüglichem Tabak und der Getreidebau iu Bulgarieu.
Den Binnen h a n d el fördern die neuen Bahnstrecken zwischen Belgrad-
Konstantinopel und Belgrad-Saloniki. Der Seehandel liegt in der
Türkei darnieder, während Griechenland darin große Fortschritte zeigt.
Im Altertum blühte Kunst und Wissenschaft in Griechenland. Alte
Baudenkmäler geben noch heute Kunde von der Höhe altgriechischer Kultur-
Im Mittelalter erlag die Halbinsel, der morsche Rest des oftrömischen Reichs,
dem Ansturm der Türken, welche 1453 Konstantinopel eroberten, in den
folgenden Jahrhunderten tief nach Mitteleuropa vordrangen und fast ganz
Ungarn, ^Rumänien und die Länder n. vom Schwarzen Meer unterwarfen.
Im 17- Jahrhundert bereits begannen die Verluste, welche sich bis iu die
neueste Zeit derart fortgesetzt haben, daß von dem einstmaligen großen
Türkenreiche in Europa nur noch wenig übrig ist.
3. Einteilung und Ortskunde.
I- Die europäische Türkei. (275000 qkm, 7,5 Mill. E.)
a) Im Gebiet der unmittelbaren Besitzungen: Konstan-
tin opel (874 Tsd. E-), herrlich an der gleichnamigen Meeresenge gelegen,
mit einem vortrefflichen Hafen, dem „goldenen Horn", einer schmalen, tief
ins Land einschneidenden Meeresbucht, Hst. des Türkeureichs, wichtiger
Handelsplatz an der Eingangspforte des Morgenlandes (s. Bild 14). —
A d r i a n 0 p e l, an der Maritza und der Verkehrsstraße nach Belgrad. —
Saloniki, zweiter Hafenplatz des Reiches. Auf der Halbinsel Chalkidike
der Berg Athos mit zahlreichen Klöstern. — Von den Inseln gehört u.
a. Kreta zur Türkei.
b) Im Gebiet der mittelbaren Besitzungen:
Fürstentum Bulgarien: Sofia, Hst., an der großen Verkehrs-
straße von Belgrad nach Konstantinopel.
Ostrnmelien, eine türkische Provinz mit selbständiger Verwaltung,
hat sich mit Bulgarien vereinigt. Philippopel, Hst., an der Maritza
in fruchtbarer Ebene.
Bosnien und die Herzegowina, von Osterreich besetzt und ver-
waltet.
H. Königreich Griechenland. (65000 qkm, 2 Mill. E.)
Athen (105 Tsd. (g.), Hst. des Königreichs, mit vielen Denkmälern
altgriechycher Kunst. Auf. hohem Felsen die Ruinen der Akröpolis. —
Korinth, aus gleichnamiger Landenge, deren Durchstechung den Handel
der L?tadt beleben wird. Vor dem Eingang in den korinthischen Busen die
Hafenstadt Patras. Zu den ionischen Inseln gehört auch Jthaka.
Hl Königreich Serbien. (49000 qkm, 2 Mill. E-)
Belgrad (weiße Burg), Hst. und Festung an der Donau.
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
42
Zufluß und Abfluß haben, z. B. die Alpensecn. Zu den Salzseen geboren
in Europa der Kaspi-See und Neusiedler-See.
8 46.
Die europäischen Stromgebiete.
Die Bewässerung Europas stellt sich im Vergleich mil andern Erd-
theilen sehr günstig heraus. Nach allen Seiten hin entsendet das Innere
schiffbare und zahlreiche Ströme. Der größte Strom, die Wolga, endet in
dem Kaspi-See und ist der einzige in Europa von kontinentaler Natur.
Zwischen den Strömen münden zahlreiche Küstenflüsse. Dadurch, daß die
tief in den Kontinent einschneidenden Meerbusen die entwickelten Ströme
Europas aufnehmen, steht das Innere mit dem Ocean in Verbindung, was
für Handel und Verkehr äußerst wichtig ist. Die einzelnen Stromgebiete
liegen häufig so nahe zusammen, daß Canalverbindungen möglich und aus- .
geführt worden sind. Rhein und Donau — Seine, Loire, Garonne, Rhone
mw Rhein — Elbe, Oder und Weichsel — Düna, Dniepr und Wolga
sind auf diese Weise verbunden. Dürres und versumpftes Land kommt zwar
überall zerstreut vor, ist aber nie über so bedeutende Ländergebiete ausge-
dehnt, wie in Asien, Australien und Afrika. Die größte Ausdehnung hat
das Sumpfland im westlichen Rußland in: Gebiete des Dniepr zu beiden
Seiten des Pripiät; es sind dies die Sümpfe von Rokitno (1500 Lj M.).
Die europäischen Ströme gehören zum Gebiete des nördlichen Eismeers,
des atlantischen Oceans und des Kaspi-Sees.
I. Das Gebiet des nördlichen Eismeers.
1) Tie Petschora entspringt ani Ural, durchfließt in ihrem Unterlaufe
die Tundra Rußlands, und kann trotz ihrer Schiffbarkeit wegett
ihrer unwirthlichen Ufer nicht befahren werden.
2) Die Dwina entsteht aus 2 Quellflüssen, Suchona und Ing. Sie
ist schiffbar; durch einen Kanal, welcher ihren Zufluß Wytschegda
mit der Kama, einem Nebenfluß der Wolga, verbindet, stehen die
Stromsysteme der Dwina und Wolga in Verbindung. Archangel
liegt an der Mündung der Dwina.
3) Die Onega tritt unter dem Namen Wid aus dem Woscher-See und
durchströmt den Latscha-See. Sie ist schiffbar.
Ii. Das Gebiet des atlantischen Dceans und zwar:
A. Der Ostsee.
1) Die Newa ist der 8 Meilen lange Abfluß des Lüdoga-Sees (336str
Q.-M.). Dieser nimmt den Swir aus dem Onoga-See (159 'Z
O..-M.), die Wuoxa aus der Saima Seegruppe in Finnland und
den Wolchow aus dem Ilmen-See auf. Dieser letztere steht durch
einet: Kanal init der Wolga in Verbindung. An der Newa liegt
St. Petersburg, am Ilmen-See Nowgorod. Das Newa-Wasser ist
als ein sehr gutes und unentbehrliches Trinkwasser in St. Peters-
bilrg geschätzt.
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Kaspi-See Europas Wolga Kaspi-See Europa Europas Rhein Donau Garonne Rhein Wolga Asien Australien Afrika Rußlands Suchona Wytschegda Woscher-See Onoga-See Saima_Seegruppe Finnland Ilmen-See Petersburg Ilmen-See_Nowgorod
§ 45 Das Gebiet der Weichsel. 54
Abb. 46. Schloß Marienburg in Westpreußen.
frühere Hauptarm, der nach Danzig abbiegt, hat heute steheudes Wasser
(toter Arm), doch dient er der Schiffahrt nach wie vor (Schleuse).
An der Weichsel liegt in Osterreich die Festung Krakau, ch = 150 000 Einw.,
in Rußland Warschau, (S — 3/4 Mill. — 750 000 Einw., die alte Hauptstadt
des einstigen Polenreiches. — In der Provinz Westpreußen liegt an ihr die Festung
Thorn, I = 50 000 Einw., und an dem schon genannten toten Arm die Festung
Tanzig, ch = 150 000 Einw. Diese alte Handelsstadt ist wie Kiel und Wilhelms-
Häven Reichskriegshasen und hat mehrere Werften. Die größte ist die Schichausche.
— An der Nogat liegt neben dem gleichnamigen Städtchen das Schloß Marien-
bürg (Bild 46). Dieses mächtige Bauwerk ist vielleicht das herrlichste Schloß,
das wir in Deutschland haben. Es wurde im Mittelalter von deutschen Rittern
(Deutscher Ritterorden) erbaut, die hier die Heiden bekehrten und unter ihre
Herrschast brachten. Von hier aus regierte der „Ordensmeister" dieses geist-
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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TM Hauptwörter (200): [T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
Extrahierte Ortsnamen: Marienburg Westpreußen Danzig Osterreich Rußland_Warschau Kiel Deutschland
107
Ii. Physikalische Geographie.
und Upa; Laus 72 Meilen; M. bei Nischnk-Nowgorod. — Links: dte
Lwerza; Q. auf dem Waldai-Plateau, schiffbar bei Wischni-Wolol-
schok; M. bei Twcr. — Die Kama; ist der bedeutendste Zufluß der
Wolga; Q. am Weftabhange des Ural, im Gouvernement Wjatka; M.
unterhalb Kasan; Lauf 200 Meilen; sie empfangt östlich von Kasan die
Wjatka; Lauf über 80 Meilen.
§. 482. Der Ural oder Jaik; Q. im wcrchoturischen Ural;
er geht über Orenburg und Uralsk, bildet einen Theil der Ost-
gränze Europas, und fallt bei Guriew in drei Mündungen in den
raspischen See; Lauf 210 Meilen.
Binnenschifffahrt*).
§. 483. Europa, ein sehr gegliederter Erdtheil, ist überall
vom Meere cingeschnitten, und wird von einer großen Anzahl be-
deutender Ströme und Flüsse durchzogen; die Binnenschifffahrt ist
sehr ausgedehnt und mit keinen großen Schwierigkeiten verbunden.
Wir haben schon bemerkt, daß nur sehr wenige Lander von aller
direkten Kommunikation mit dem Meere ausgeschloffen sind; Norden
und Süden hangen vielfach durch Kanäle miteinander zusammen.
§. 484. Der Wolga ist vom kaspischen Sce bis nach Rschew
hinauf, nordwestlich von^ Moskau beinahe vierhundert deutsche
Meilen schiffbar; das Gefall ist unbedeutend, die Strömung lang-
sam. Sie steht durch Kanäle mit der Ostsee in Verbindung. Der
Dnjepr ist auf einer Strecke von 8 Meilen gegen den untern
Theil seines Laufes der Wasserfälle wegen nicht fahrbar, außer bei
sehr hohem Wasserstande. Er steht einerseits mit dem Niemen,
durch den Pripietz, andrerseits mit der Düna durch den Beresina-
kanal in Kommunikation; also ist Riga an der Ostsee mit Odessa
am schwarzen Meere verbunden. Dagegen ist der Don im Allge-
meinen sehr seicht und nur bei hohem Wafferstande ohne Hinder-
nisse zu befahren; auch ist seine versandete Mündung nur für flache
Böte zugänglich. Sein oberer Lauf ist mit der Oka verbunden,
also azowsches Meer mit dem kaspischen See.
§. 485. Der Rhein ist die große Pulsader für einen großen
Theil der Schweiz,. Deutschlands, Frankreichs und der Niederlande,
und von Basel bis zum Meere schiffbar. Seine Strömung ist
ziemlich schnell. In Nordniederland verzweigt er sich mannigfach,
und es sind eine so große Menge Kanäle aus ihm abgeleitet, daß
in manchen Städten jedes bedeutende Haus, ja jedes Landgut einen
Ladungsplatz und fahrbares Wasser vor d.er Thür hat. Die eigen-
thümlich gebauten, für die'rheinkanäle bestimmten Fahrzeuge wer-
den von Pferden gezogen und sind unter dem Namen Treck-
schuyten bekannt.
8- 486. Auch in Südniederland sind zahlreiche Kanäle vor-
handen. Einer derselben, der die Schelde mit dem Hafen von
Ostende verbindet, geht von Gent über Brügge, trägt Schiffe von
300 bis 500 Tonnen, und hat der Küste entlang Verzweigungen
bis Dünkirchen. Andere, nicht so große, verbinden die Schelde
mit Brüssel und Löwen. Die Schelde ist bis Valenciennes hinauf
*) Wergl. oben den Abschnitt: Kanäle.
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